Joseph Joachim Raff war ein bedeutender Komponist, Pianist und Musikpädagoge. Nebst seinen Werken für Klavier komponierte Raff elf Sinfonien, drei Orchestersuiten, neun Ouvertüren, Klavierkonzerte, Violinkonzerte, Streichquartette, Männerchorlieder, mehrere Opern, Chorwerke und Bühnenmusiken. Er galt zu seiner Zeit als einer der grössten Komponisten romantischer Instrumentalmusik. Er war persönlicher Bekannter von Felix Mendelssohn, Franz Liszt, Robert Schumann und Richard Wagner. Auf der Höhe seines Ruhmes wurde er Direktor des Hoch'schen Konservatoriums in Frankfurt am Main. Sein Vater kam 1817 aus dem württembergischen Wiesenstetten als Lehrer nach Lachen und heiratete die Lachnerin Katharina Schmid, die Tochter des Ochsenwirts Franz Joachim Schmid. Joseph Joachim Raff wurde am 22. Mai 1822 in Lachen geboren. Er ging zunächst in Lachen zur Schule, danach am Gymnasium im württembergischen Rottenburg und später am Jesuitenkollegium in Schwyz. 1840 wurde Raff Oberlehrer in Rapperswil, schied aber schon 1844 wieder aus. Dann trat er mit eigenen Konzerten im damaligen Mineralbad Nuolen auf. 1845 kam Raff mit der grossen Welt der Musik in Berührung. Er arbeitete und komponierte in Köln, Berlin, Leipzig, Dresden und Wien, später in Stuttgart, Hamburg und Weimar. 1859 verheiratete er sich in Wiesbaden mit der Schauspielerin Doris Genast. Sein Ruhm stieg bald und seine Werke fanden Eingang in alle berühmten Musiksäle Europas. 1877 übertrug man ihm den ehrenvollen Auftrag, die Leitung des Hoch'schen Konservatoriums in Frankfurt zu übernehmen. Dieser Pflicht oblag er bis zu seinem Tod am 24. Juni 1882. Die Stadt Frankfurt errichtete ihm ein grösseres Denkmal auf dem Hauptfriedhof, die Gemeinde Lachen an seinem hundertsten Todestag 1982 eine Gedenksäule auf der vordern Haab, die man in Raffplatz umbennante.

Bild: Joseph Joachim Raff
Portrait Raff